Über Orhan Kemal

Eine Auswahl aus Texten über Orhan Kemal von Trägern des Orhan¬Kemal¬Preises:[i]

Ahmet Ümit, Tahsin Yücel, Demir Özlü und Orhan Pamuk

Schön, daß du wieder da bist, Meister!

von Ahmet Ümit

Orhan Kemal gehört zu den Autoren, die in einer schlichten Sprache und einem eigenwilligen Stil von den Auswirkungen erzählt, die das Zerbröckeln der Dorfstrukturen auf die Menschen hat. Er ist vor allem ein Realist. Und sein Realismus nährt sich aus zwei Quellen: zum einen aus seiner Biographie, da er selbst als Proletarier unter Proletariern gelebt hat; und zum anderen aus seiner Zugehörigkeit zu der zu seiner Zeit dominanten Strömung in der Literatur, wobei der Einfluß Nâzým Hikmets auf sein Werk eine große Rolle gespielt haben dürfte. Ein Blick auf Orhan Kemals Biographie wird uns diese Aspekte deutlicher zeigen:

Orhan Kemal, mit bürgerlichem Namen Mehmet Raþit wird 1914 in Ceyhan im Regierungsbezirk Adana geboren. Sein Vater Abdülkadir Kemal Bey war Abgeordneter des 1920 gegründeten Parlaments in Ankara; als die 1923 gegründete Republik Türkei 1930 einen ersten Versuch zur Demokratisierung wagt, engagiert er sich bei der neuen Volkspartei – und muß ins Exil: die Familie siedelt zuerst nach Syrien, später in den Libanon über. Orhan Kemal kehrt nach einem Jahr in die Türkei zurück und beginnt, in der Baumwollindustrie als Arbeiter, Weber, Schreiber, Lagerist u.ä. zu arbeiten. Seine Vorlieben damals gelten den Kriminalromanen und dem Fußballspiel. Er muß mit der Zeit mehr arbeiten, hört mit dem Fußball auf, läßt aber das Lesen nicht. »Ich versuchte, mich zu bilden, las alles, war mir in die Hand fiel: bis hin zu Sachbüchern, zu Philosophie und Sozio-logie. Ich glaube, ich habe die Neigung zu den Natur-wissenschaften von meiner Mutter geerbt und die Abneigung gegen die Metaphysik. Die Nähe zum Marxismus fing viel später an. Ich kann schon sagen, daß das Gefängnis für mich eine Art Universität war. Dort wurde mein Talent als Erzähler entdeckt.«

Der Gefängnisaufenthalt stellt einen Wendepunkt in Orhan Kemals Leben dar. Er landet dort während seines Militärdienstes. Es ist die Zeit, da er seine ersten Gedichte schreibt. Er erwähnt Nâzým Hikmet und seine Lyrik mit Anerkennung, und das ist damals Grund genug, Orhan Kemal wegen »Propaganda eines ausländischen Regimes« zu fünf Jahren Haft zu verurteilen. Doch er hat Glück im Unglück. Nâzým Hikmet wird ins Gefängnis von Bursa verlegt, in dem bereits Orhan Kemal sitzt. Es beginnt für ihn eine harte Zeit des Unterrichts. Nâzým Hikmets Reaktion auf dessen lyrischen Versuche ist niederschmetternd, seine Bereitschaft, sich jedoch um die Bildung Orhan Kemals zu kümmern, groß. Sie stellen ein sieben¬bis achtstündiges Tagesprogramm in Französich, Weltliteratur, Philosophie, Wirtschaft und Politik auf. Eines Tages bekommt Nâzým Hikmet zufällig einen Romananfang seines Schülers zu lesen. Er wird hellhörig und rät ihm, Kurzgeschichten zu schreiben. Der Lehrer ist von den realistischen Porträts des jungen Autors begeistert, der die Arbeiter aus nächster Nähe kennt.

Durch Nâzým Hikmet kommt er auch zu seinem Pseudonym: Seine Kurzgeschichten erscheinen mittlerweile in Zeitschriften, für die er aber kein Geld bekommt. Nâzým Hikmet schreibt an einen ihm bekannten Zeitungsredakteur, er habe ein paar Kurzgeschichten ge-schrieben, für die er aber Geld sehen wolle. Der Redak-teur setzt unter diese Texte den Namen Orhan Kemal. Aus Mehmet Raþit wird Orhan Kemal. Nach dem Gefängnisaufenthalt ist der junge Autor oft arbeitslos, übernimmt Gelegenheitsjobs und schreibt weiterhin Kurzgeschichten. Nâzým Hikmet, mit dem er in Brief-kontakt steht, ermuntert ihn zum Schreiben eines Romans. So erscheint fünf Jahre nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis sein autobiographischer Roman Elternhaus.[ii]

Doch er ist, um sich zu ernähren, auf andere Arbeiten angewiesen. 1950 siedelt er mit seiner Familie nach Istanbul und beschließt, nur noch vom Schreiben zu leben. Ein schwieriges Unterfangen. Jetzt muß er für wenig Geld alles Mögliche schreiben: nicht nur Kurzgeschichten, sondern auch Drehbücher. Aber er ist glücklich. Er beginnt morgens um vier Uhr zu arbeiten. Mit Begeisterung beginnt er eine Kurzgeschichte oder einen Roman, und verliert nie die Hoffnung auf bessere Zeiten. Wenn er Zeit hat, trifft er seine Schriftstellerfreunde, denn er ist auch gern gesellig.

Als Orhan Kemal 1970 in Sofia stirbt, hinterläßt er über zweihundert Kurzgeschichten und fast dreißig Romane. Darin erzählt er vom Leben der Menschen, die ihr Leben mit der harten Arbeit ihrer Hände verdienen, ganz wie er selbst. Und von ihrem Überlebenskampf in einer Welt, die immer erbarmungsloser wird. Als Schriftsteller ergriff er immer Partei für die Ausgebeuteten, aber er hegte niemandem gegenüber Haß und Feindschaft. Das ist es vielleicht gerade, was ihn vor einem plumpen Realismus und einem belehrenden Ton bewahrt hat. In seinem Werk wurden die wahren Abenteuer von wirklichen Menschen erzählt. Die Müdigkeit der Arbeiter nach dem scharfen Pfeifen der Feierabendsirene, das Glitzern der Glut im Grillbecken im Garten, der Anisduft des Rakis in der Luft, die Wärme der menschlichen Haut, das bittere Lächeln und die immerfrische Hoffnung der Bauern von Çukurova, die Unsicherheit der Großgrundbesitzer zwischen zwei Kulturen und wie ihnen der Boden unter den Füßen entgleitet, das Neureichengehabe junger Fabrikanten... Tausendundeine Menschenporträts aus unserem Land, als es seine ersten Schritte in die Industrialisierung tat.

Orhan Kemal bediente sich eines schlichten, schnellen, flüssigen Duktus. Er schilderte die Seele seiner Figuren in Dialogen, mitten im Fluß der Ereignisse. Eine schwierige Kunst, die viele unterschätzen, die nicht viele beherrschen. Für Orhan Kemal gehörte die Literatur zu den Mitteln, die Welt zu verändern, ohne daß sie auf diese Funktion reduzierbar wurde. Daher ist in seinem Werk neben Trauer auch Freude präsent. Seine Geschichten sind voller Tragik, aber auch voller Komik wie in Verkehrte Welt und voller Ironie wie in Murtaza. Orhan Kemals Kunst, die dazu dienen will, »daß die Menscheit von den Menschen selbst und für die Menschlichkeit regiert werde«, ist ein multifunktionales Werkzeug, sein Gesamtwerk ein Eckstein des Reichtums unserer heutigen Erzählliteratur.

(2004)

Das Werk Orhan Kemals

von Tahsin Yücel

Der kürzeste Weg, den Platz Orhan Kemals in unserer Literatur zu beschreiben, führt uns zu der Frage, welchen Platz die Welt bei Orhan Kemal einnahm. Und die kürzeste Antwort darauf geben die Buchtitel, die er uns hinterlassen hat: Kampf ums Brot, Das Brot zuerst, Elternhaus, Ein Haus von vielen, Jahre des Müßiggangs, Murtaza, Cemile, Es gab ein Mädchen Filiz, Die Vögel in der Fremde, Das Haus der Welt, Das Mädchen irgendwelcher Leute, Das Kind der Straßen, Ein Mädchen von der Straße, Die Tochter der Wäschefrau, Auf der weiten, fruchtbaren Flur, Die blutige Erde, Die Betrunkenen, Der Falschspieler, Der Verurteilte, Saal Nr. 72, Der Flickschuster und seine Söhne, Streit im Viertel, Der grüne Zweig, Brüderlich geteilt, Der Turm zu Babel, In der Welt gab es Krieg, Regenschwere Wolken, Die Pfiffe der Freunde usw.

Mit diesen und all den anderen Romantiteln ziehen vor unseren Augen eine Vielzahl von unterschiedlichen Menschen vorbei, mit denen uns der unvergeßliche Meister bekanntgemacht hat: Figuren mit ihrem Kampf ums tägliche Brot, und ihre Realität, ihre Träume und ihr Umfeld – ihre Häuser, Gassen, Baumwollfelder, Fabriken, Gefängnisräume... Wir finden in diesen Werken in höchstem Grade konzentriert und ebenso veranschaulicht Menschenlandschaften aus breiten Kreisen unserer Gesellschaft. Nicht nur die Wahl der Milieus und der Figuren sind einzigartig, sondern auch ihre Erscheinungsform als literarische Figuren. Diese Form deckt sich zu hundert Prozent mit ihrem Sujet. Frei von jeglichem Schmuck, fern von jeglichem Kommentar, äußerst schlicht in der Sprache, zärtlich, aber objektiv erzählt – nein, vielmehr: die Form zeigt uns Orhan Ke-mal. So ersteht vor uns, wenn sich ein Werk an das andere reiht, eine einzigartige wie objektive, literarische wie reale Welt. Diese Welt ist das Produkt des Realismus von Orhan Kemal und eine menschliche Komödie der Türkei im XX. Jahrhundert.

(2005)

Der Hang zum Individuellen

von Demir Özlü

Orhan Kemal ist unter den sozialrealistischen Autoren derjenige, für den ich mich am meisten interessiere. Mir gefällt der Realismus, wenn er Abstand von Mythen hält, mit denen das Volk verwoben ist und sich der Realität der Großstadt unverlogen nähert. Er hat mich beeinflußt. Ich sehe seine große literarische Könnerschaft, und ich halte ihn für eine Stütze, dank der sich unsere Literatur aufrechthält. Daher möchte ich auch eine Kritik ver-fassen für seinen Roman Bir Filiz Vardý (Es gab einmal ein Mädchen Filiz), den ich im großen und ganzen für gelungen, dessen sorgfältige Analyse ich als einen Gewinn für unsere Literatur halte, und bei dem ich an einigen wenigen Stellen Fehler der Ausführung sehe. In diesem kurzen Artikel soll es aber um ein paar Fragen gehen, die im weiteren Umfeld dieses Romans liegen.

Was ich am Roman Filiz am reizvollsten finde, ist seine Zweideutigkeit. Orhan Kemal schildert auf der einen Seite mit meisterhafter Leichtigkeit, wie unsere Gesellschaft tickt, wie doppelbödig die Moral auf der Grundlage ihrer wirtschaftlichen Struktur und wie marode unsere soziale Hölle ist, wie eng verflochten Ökonomie, Sexualität und Liebe sind. Auf der anderen Seite bettet er in einen derart objektiven, so stark sozial ausgerichteten Roman seine eigene, individuelle Tragik ein.[iii]  

Denn der Autor, der mit einer Balzacschen Frauenliebe erfüllt ist, bringt in diesem Roman seine Individualität reichlich ins Spiel, ja, er verwendet Passagen aus seinen Tagebüchern. Diesen individuellen Zug und diese individuelle Tragik finde ich interessant, und es erinnert mich vor allem an die Forderung der Surrealisten: »Ihr müßt das Leben verändern.«

Als Revolutionär sagt Orhan Kemal, mit seinem Bewußtsein für die konkreten Probleme der gesellschaftlichen Struktur, man solle die Gesellschaft verändern. Er bietet in seinem Roman auch einen Schimmer von Hoffnung auf diese Veränderung: Gewerkschaftler, Arbeiter mit Klassenbewußtsein, ein Mädchen, das sich zu diesem Bewußtsein hin bewegt. Doch neben diesen allge-meinen, gesellschaftlichen Inhalten steht die individuelle Tragik des Autors, die nicht hinreichend bearbeitet, nicht ausschöpfend analysiert ist. Das fördert eine wichtige und komplexe Situation zu Tage, die Orhan Kemals Biographie betrifft: daß er seine persönliche Tragik ge-wissermaßen mit dem Enthusiasmus sozialen Engagements verdeckt. Um diesen Gedanken zu begründen, muß ich mich etwas ausführlicher zu den Begriffen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit äußern, von denen in den letzten Jahren viel die Rede war.

Man müßte sich mit einem wichtigen Aufsatz Orhan Kemals auseinandersetzen, der in der Zeitschrift Yeni Insan erschien und in Bezug auf seinen Roman Es gab einmal eine Filiz sein Konzept des »lichten Realismus« erläutert, und dabei das, was er ausdrücklich sagt, und was er nicht ausdrücklich sagt, auseinanderhalten. Wenn er über seinen Roman spricht, ergreift Orhan Kemal schon mit Recht Partei für das Licht, das er propagiert, wobei er dieses Licht nicht idealisiert. Andererseits fällt er in ein Extrem, wenn er auf die gesellschaftlichen Verhältnisse hinweist und dabei denjenigen Autoren die Leviten liest, bei denen »das Lichte« in der Gesellschaft und der positive Mensch nicht zu Ehren kämen, bei denen alle verkorkst und schlecht seien. Es ist in der Tat ein verbreiteter Diskurs, der negativen Sicht auf die Schlechtigkeit der Menschheit läge ein faschistisches Wunschdenken zugrunde, ja dieser negative Blick auf die Welt führe geradewegs in den Faschismus. Zum Beispiel wurde Céline mit diesem Vorwurf konfrontiert. Ich denke jedoch: um einen Autor faschistoide Züge anzulasten, genügt es noch lange nicht, daß er lauter böse Figuren schildert.

Wenn Orhan Kemal solche negative Figuren anprangert, scheint er das pessimistische Lebensgefühl und die Hoffnungslosigkeit jüngerer Schriftsteller nicht zu berücksichtigen. Dabei wollen sie den Verfall der Menschen als Individuen herausarbeiten, ohne diesen individuell verstandenen Pessimismus mit dem Sozialen zu vermischen. Ein Schriftsteller kann nämlich durchaus ein Pessimist sein, das individuelle Schicksal betreffend, und zugleich ein hoffnungsvoller Sozialist und Revolutionär. Und ich denke, daß Orhan Kemal gewissermaßen auch so jemand ist. Nachzulesen ist dies eben in den Abschnitten seines Romans Es gab einmal eine Filiz, die uns seine persönliche Tragik nahebringen. Wenn ich sage, er habe mit seiner Rede über sein eigenes Schicksal hinter seiner gesellschaftlichen Hoffnung zurückgehalten, so gilt das auch für diese Stellen: er ist auch da nicht offen genug, hält sich bedeckt. Aber es könnte sein, daß er in Zukunft verstärkt das Bedürfnis spüren wird, über seine Individualität zu reden. Vielleicht wird er so auch seinen Narzißmus, seine Neigungen und Spleens innerhalb seiner Gesellschaft, d.h. seine eigene Neurose zu Tage zu fördern.

(1965)

Orhan Kemals Optimismus

von Orhan Pamuk

Eines der sonderbaren Fakten der Literaturgeschichte ist auch das Hervorbringen optimistischer Schriftsteller, nicht etwa Schriftsteller, die ein bequemes materielles Leben geführt haben und wohlhabend sind, sondern viel mehr Schriftsteller, die mit Armut, Mittellosigkeit und Katastrophen zu kämpfen hatten. Ich denke, dies ist eine andere Art von Optimismus, der gegenüber dem theoretischen Optimismus eher selten anzutreffen ist, und den ich noch wertvoller und glaubwürdiger finde. Gute Beispiele für diese Art von Optimismus, welcher nicht aus dem Erlernten sondern aus dem Erlebten gewonnen wird, kann man in Orhan Kemals Erzählungen und Romanen wiederfinden.

Eigentlich hat Orhan Kemal Mitte der 1940er Jahre, als Dreißigjähriger, als er seine ersten Erzählungen veröffentlichte, hinreichend Gründe gehabt, um pessimistisch zu sein: Er ist frisch aus dem Gefängnis entlassen; er findet keine Arbeit, weil er wegen politischem Verbrechen vorbestraft ist; die Jobs, die er findet, sind hart; er muß gleichzeitig in mehreren solcher Jobs arbeiten, um seine Frau und seine Kinder zu versorgen; man will ihn ins Exil schicken; und, als die Demokratische Partei an die Macht gelangt, wird ihm in den Vereinen, in denen er als Sekretär arbeitet, gekündigt. Das wahrscheinlich Härteste von allem ist, ein Klassenabsteiger zu sein, der Sohn eines hohen Beamten, der seinen Unterhalt nicht bestreiten kann. Trotz alldem wird Orhan Kemal die besten Beispiele für seinen Optimismus, den er (viel) später einen »lichten Realismus« nennen wird, in diesen Jahren geben.

Beim Lesen seiner Bücher sehe ich, daß sein beobachtender Blick zwischen zwei Arten von Fakten hin und her geht. Auf der einen Seite gibt es die Beobachtung des Streites ums Brot,[iv]

die den Leser mit Leichtigkeit mit Pessimismus erfüllen könnte, auch wenn er nicht einem naturalistischen Schriftsteller in die Hände gefallen wäre. Die schweren Beschäftigungs und Lebensumstände in einem armen Land, wo der Kapitalismus sich noch ganz neu etabliert; Armut, Krankheit, Arbeitslosigkeit; eine Welt des Streites ums tägliche Brot im Adana der 1940er Jahre; eine Welt, die sich aus Arbeitern bäuerlicher Herkunft, kleinen Beamten und Arbeitgebern zusammensetzt. Auf der anderen Seite hingegen er-streckt sich eine Welt außerhalb des Streites ums Brot, bei der Orhan Kemal viel mehr Genuß am Erzählen hatte. Das können wir beim Lesen deutlich spüren. Es ist die heile Welt der Freundschaften, des Familienglücks, der Brüderlichkeit, des gemeinsamen Essens, des Verliebens im selben Viertel, des Müßiggangs und des Faulenzens.

Orhan Kemal findet den Optimismus und das Licht in seinen Erzählungen und Romanen, indem er sich immer wieder von jener dunklen Welt abwendet, in der man sich um ein kleines Stück Brot streitet, und in dieser glücklichen Welt Asyl sucht, die ich eine nicht-wirtschaftliche Welt nennen möchte. Ich denke, daß er diesen Optimismus, mit seiner Quelle im Leben und nicht in den Büchern, in der Lebenspraxis selbst gewonnen hat.


 

[i] Auswahl und Übersetzung: Tevfik Turan und Christina Tremmel¬Turan;

     Übersetzung des Beitrags von Orhan Pamuk: Sabýr Karateke.

[ii] Orhan Kemal: Vaterhaus. Ankara: Kulturministerium, 2002.

[iii] Titel eines Kurzgeschichtenbandes von O. Kemal: Ekmek Kavgasý (1949).

[iv] Titel eines Kurzgeschichtenbandes von O. Kemal: Ekmek Kavgasý (1949).