Orhan Kemal: Der schlechte Weg





Die Witwe Ayþe wäscht Wäsche von anderen Menschen um Geld zu verdienen. Ihr Sohn Ýhsan arbeitet bei einem Architekten, als Schreibkraft in seinem Büro. Ýhsan's fünf Jahre jüngere Schwester Nuran träumt nur noch davon, von der immer noch heute bekannten und als das türkische Holywood genannten “Yeþilçam” entdeckt, und eine berühmte Schauspielerin zu werden. Sowie Ýhsan arbeitet auch Reþat als Fahrer beim Architekten. Er ist ein Freund vom Ýhsan und kennt seine Familie sehr gut. Die Frau vom Architekten betrügt ihren Mann mit dem bösen Fahrer Reþat. Der Grund dafür ist, dass sie den reichen Mann geheiratet hat, als sie jung und unerfahren war. Der alte Mann kann sie jetzt nicht mehr glücklich machen.

Wir haben als Leser wieder typische Romanhelden vom Orhan Kemal. Arme Familienmitglieder, darunter etliche Träumertruppen und genügend böse und hinterhältige Menschen, die uns tagtäglich begegnen können. “Der schlechte Weg” erschien zuerst im Jahre 1969. Bis heute, sind 8 Ausgaben (2007) erschienen.

Eines Tages bietet der Architekt Ýhsan einen weiteren Job in einer anderen Stadt an. Er bekäme einen neuen Auftrag, was für Ýhsan und seinen Kollegen mehr Geld bedeutet. Der gutherzige Architekt möchte im grundegenommen damit der armen Familie von Ýhsan helfen. Ýhsan will seine alte Mutter vor den Wäschebergen retten, die sie Waschen muss. Ýhsan sagt dem Architekten einfach zu und fährt mit einem anderen Kollegen in die andere Stadt bzw. zu ihrer neuen Arbeitsstelle: Sie müssen neue Straßen bauen. Fahrer Reþat, der Ýhsans Schwester Nuran sehr mag, verführt sie. Er benutzt und verarscht sie regelrecht, wie alle andere Frauen, die er mit dem Wagen seines Chefs tief beeindruckt, wen sie ihm überm Weg laufen. Mutter Ayþe kriegt nichts mit. Sie ist eigentlich froh, denn ein Freund ihres Sohnes passt auf die Familie auf und kümmert sich um Nuran.

Reþat überredet die Frau vom Architekten, ihren Mann zu ermorden. Während er ihr den Plan in den Kopf setzt, trifft er einen ehemaligen Freund, der aus der dunklen und kriminellen Mielleu stammt. Osman bietet Reþat einen Auftrag in Ýstanbul an. Inzwischen betrügt Reþat die Frau vom Architekten weiterhin und nimmt von ihr ein kleines Vermögen, um einen angeblichen Auftragskiller zu finden. Angeblich fände er einen, aber dieser verlange für die Ermordung soviele Scheine.Bevor Reþat die Stadt verlässt, verpetzt die Frau ihn bei dem Architekten und bekam von ihm sogar eine Belohnung für ihre gute Tat. Der Architekt, der seit langer Zeit wußte, dass seine Frau ihm mit dem Fahrer betrügt, gibt ihr später den Laufpass. Nuran verfolgt Reþat und gerät einfach in seine Falle. Er sagte, dass er sie in Ýstanbul-Yeþilçam berühmt machen werde. Als Mutter Ayþe vom Wäsche waschen zurück nach Hause kommt, findet sie den Abschiedsbrief ihrer Tochter und stirbt nach kurzer Zeit. Nuran erklärt in diesem Brief die ganze Geschehnisse. Die Nachbarn benachrichtigen Ýhsan.

Spannend erzählt der Roman, der wie einem schwarz-weißen, klischeehaften Film aus Yeþilçam ähnelt, aufregend seine Laufbahn. Mit zahlreichen Zufällen, und unzähligen Träumen findet Ýhsan in Ýstanbul seine Liebe und doch auch seine vermisste Schwester. Nuran wurde vergewaltigt und einer von der Vergewaltigergruppe, der ihr allerdings nichts antat, hilft ihr bei einer Bar als Bauchtänzerin zu arbeiten. Es wäre besser als die Prostitution. Als Ýhsan in der Milionenstadt Ýstanbul durch einen Zufall auf der Straße seinen damaligen Freund Reþat sieht, der gerade seine vermisste Schwester Nuran prügelt, dreht er durch und sieht gleichzeitig rot. Er schlägt Reþat fast tot, aber die Schaulustigen trennen die beiden, Reþat flieht gerade zu Osman.

Soviele Zufälle in einer Erzählung fallen auf und stören einfach. Osman ist mit Nermins Mutter verheiratet. Nermin ist die Tochter vom Ex-Mann von der Mutter. Als Ýhsan Nermin und ihre Mutter kennenlernt, schmieden sie gemeinsam einen Plan, um Osman bei der Polizei anzuzeigen bzw. zu verpetzen, da er kriminelle Geschäfte macht. Mutter und Tochter haben die Schnauze voll von ihm. Am Ende des Romans kommen Ýhsan und Nermin zusammen. Seine kleine Schwester, die ihre Träume teuer bezahlt, musste wegen dem Tod ihrer eigenen Mutter unter großen Selbsschuldgefühle leiden und sie findet einen Platz so wie Mutter von Nermin bei dem glücklichen Paar.

“Der schlechte Weg” ist ein schlechter Roman. Schnell geschrieben, schnell vorbereitet und geplant. Aber immerhin ein lesbares Stück um den Schreibmeister Orhan Kemal zu verstehen und seine mühsamen Leistungen zu beglückwünschen.

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Fotos: www.tulumba.com

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